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bild | © Tangram Christian Bauer Filmproduktion
© Tangram Christian Bauer Filmproduktion

Kurzinhalt

Es ist ein altes Familienfoto, das die Schauspielerin Christine Neubauer neugierig macht: irgendwie vertraute und doch unbekannte Gesichter.

Christine Neubauers Reise in die Vergangenheit beginnt und endet in München. Sie selbst weiß wenig, auch die Eltern erzählen nicht viel. Und es gibt etwas, über das kaum gesprochen wird: Christines Mutter, Lydia Neubauer, ist in Niederbayern als uneheliches Kind auf die Welt gekommen. Ihre Mutter Fanny war damals, 1937, gerade 18 Jahre alt.

Christine Neubauer bewegen folgende Fragen: Warum gab die Großmutter ihr eigenes Kind weg? Wie lebte Fanny? Und woher stammt der dunkle Teint, auf den die Schauspielerin oft angesprochen wird? Kommen Vorfahren aus dem Süden, Italien vielleicht?

Mit dem Foto in der Hand begibt sich Christine Neubauer auf den Weg: Zuerst nach Triftern, einem abgelegenen Dorf in Niederbayern. Dort trifft sie Tante Erika, die noch ihre Großmutter Fanny gekannt hat. Erika kann einiges erzählen, kennt die Orte und Geschichten. Fanny hatte nach der Geburt ihrer Tochter Lydia Niederbayern verlassen und war alleine nach München gezogen, wie so viele junge Frauen, die Anfang des 20. Jahrhunderts ihr Glück, Arbeit oder einen Mann oder alles zusammen in der Stadt suchten – oder auch nur vor der drohenden Ächtung auf dem Land flohen.

Eine Spur nach Italien entdeckt Christine Neubauer zwar nicht, aber Gemeinsamkeiten zwischen dem Schicksal Fannys und einer ihrer Filmrollen: Im Film "Frische Ware" spielt sie ein Mädchen vom Land im Getriebe der Großstadt. Zufall?

Im Münchner Traditionsviertel Au macht sie sich auf die Suche nach ihrem Urgroßvater Theodor, einem Kaminkehrer. Und wieder: Armut, viele Kinder und eine jung verstorbene Ehefrau. Christine Neubauer findet heraus, dass Theodor 1875 als uneheliches Kind in der "Gebäranstalt" in München zur Welt kam. Nur ledige, arme Frauen entbanden dort; viele Kinder und Mütter starben im Kreißsaal.

Die Schauspielerin spürt Theodors Mutter, Elise, in Inchenhofen auf, einem Wallfahrtsort bei Augsburg. Diese ist gerade 13 Jahre alt, als ihre Familie ins Armenhaus kommt. Mit 19 ist auch sie eine ledige Mutter, und mit 27 Jahren flieht sie schließlich aus der unerträglichen Umgebung nach München.

Schritt für Schritt rekonstruiert Christine Neubauer das Leben der Elise. Sie bewundert den Mut und die Stärke dieser Frau. Auch sie selbst hat sich durchbeißen müssen, aber in der heutigen Zeit hat sie ganz andere Möglichkeiten, sich als Frau zu verwirklichen und einen erfolgreichen Weg zu gehen. Am Münchner Nordfriedhof, am Grab der Elise Neubauer, verabschiedet sich Christine von den tapferen Frauen, die sich durchs Leben kämpfen mussten. (Quelle: ARD)
Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
Erzähler [HR]Christian Baumann

Produktionsfirmen

FirmaAnmerkung
Tangram International GmbH