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Coney Island | © Sebastian Lemke 2008
© Sebastian Lemke 2008

Coney Island - Ein letzter Sommer

  • Coney Island - One Last Summer (Internationaler Englischer Titel)
Dokumentarfilm | 2008 | arte, ZDF [de] | Alltag, Doku, Kultur | Deutschland

Drehdaten

DrehorteConey Island, Brooklyn, New York

Projektdaten

Lauflänge52 Mins
Seitenverhältnis16:9 (1 : 1,78)
BildnegativmaterialHDV
TonformatStereo

Kurzinhalt

"Wenn Paris Frankreich ist, dann ist Coney Island von Juni bis September die ganze Welt", so beschrieb George C. Tilyou, der Erbauer des legendären Vergnügungsparks "Steeplechase Park" Coney Island einst. Jetzt scheint die ganze Welt zwischen den grauen Hochhausblöcken zu schlafen. Die dunklen Fassaden sind Kulisse einer vergangenen Zeit und Bühne einer Gegenwart, die langsam zerbröckelt. In den Häuserschluchten hallen die Schreie der Achterbahn, rauscht das monotone Echo des Atlantiks.
Tilyous Welt war eine Andere: eine Speerspitze technischer Revolutionen, eine magische Oase am Rande New Yorks, eine schillernde Welt, in der die Großstädter im ausgehenden 19. Jahrhundert den Atem eines neuen Zeitalters hautnah spüren sollten. Die "Kaninchen-Insel" am äußersten Südzipfel Long Islands war nie in sich geschlossen, sondern ein Sammelsurium unterschiedlichster Nationalitäten, Kulturen und Lebensstile - bunt, fantastisch und weltoffen.
Das gehört nun alles der Vergangenheit an. Im Sommer 2007 werfen die Lichter der Arkaden helle Punkte in die aufziehende Dunkelheit, verwitterte Schilder versuchen die Besucher zu einem Ritt auf einem der Fahrgeschäfte zu überreden und die hölzerne Achterbahn dreht ihre monotonen Runden.
Die goldenen Zeiten sind vorbei. Coney Islands Amüsiermeile wurde an einen Großinvestor verkauft, der in New Yorks West End eine Plastikwelt im Stile Las Vegas errichten will. Das neue Jahrtausend soll auch hier Einzug halten, vielleicht schon ab dem nächsten Jahr. Dafür muss die Vergangenheit eben weichen - und nicht nur die. Mit dem Abbruch der alten Vergnügungsstätten verliert New York nicht nur ein Stück seiner Tradition, es verschwindet auch der Lebens- und Arbeitsraum der Menschen, für die Coney Island viel mehr als nur ein Vergnügungspark war.
Die Dokumentation erzählt vom Lebensstil auf Coney Island aus der persönlichen Sicht seiner Protagonisten: Andy Badalamenti, dessen einzig wahre Leidenschaft seine Achterbahn war, bis diese dann eines Morgens ohne sein Wissen abgerissen wurde. Angie Pabon, deren ganze Familie im Astroland Park arbeitet. Manny Cohen, der sich kämpferisch gegen die drohende Kündigung auflehnt.
Coney Island ist ein alternder Elefant, der noch hin und wieder sein träges Stahlskelett schüttelt, dessen Weg aber unabwendbar vorbestimmt zu sein scheint: Verkauft und abgerissen. Übrig bleiben Bilder, Geschichten und Eindrücke vom vielleicht letzten Sommer.

Produktionsfirmen

FirmaAnmerkung
Florianfilm GmbH [de]

Vertriebs- / Verleihfirmen

FirmaAnmerkung
Lombardo Films GmbH [de]