"Tut mir leid, ihr Kind hat eine seltene Krankheit. Solche Fälle werden meist nicht älter als ein Jahr". Zur Zeit des Nationalsozialismus ein Todesurteil für den kleinen Peter, der mit zahllosen Knochenbrüchen in Freiburg im Breisgau 1943 das Licht der Welt erblickte.
Glasknochenkrankheit!
Heute blickt Peter Radtke zurück auf 68 teils schmerzhafte aber erfolgreiche Jahre. „Dieses Bündel Mensch", wie es einmal hieß, empfindet sein Leben als Glücksfall, als Erfolgsstory!
Privatunterricht statt Schule, Abitur über den zweiten Bildungsweg, Studium der Romanistik in Genf und Regensburg mit abschließender Promotion, Geschäftsführer der Fernsehproduktion Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien, gefragter Referent in Sachen Behinderung, Kunst und Kultur und seit 2006 Mitglied im Deutschen Ethikrat.
Seine größte Liebe aber galt von Anbeginn dem Theater. Körperlich ein Krüppel, der sich zeigt, sich selbst zur Schau stellt - als Schauspieler.
Seine Theaterkarriere auf den großen Bühnen Europas beginnt mit einem Eklat und feiert ihren Höhepunkt im Wiener Burgtheater, in Franz Kafkas Erzählung "Bericht für eine Akademie" oder die Menschwerdung des Affen „Rotpeter“.