Der gut dreijährige Zalman Diskin macht, was er will. Er sortiert seine Spielsachen. Er dreht sich vor dem Fernseher im Kreis. Er steht lange am Fenster und beobachtet die Straße. Er räumt Bälle in sein Spielhaus und wirft sie hinaus. Immer wieder. Stereotyp. Versunken in seiner Welt und nicht ansprechbar. Denn Zalman ist nicht nur autistisch sondern auch nahezu gehörlos.
Dennoch sind Chani Diskin und ihr Mann, der Rabbiner Israel Diskin, zutiefst davon überzeugt, dass jedes Kind ein Geschenk des Himmels ist. Zalman, das sechste von ihren sieben Kindern, ganz besonders. Sie wollen alles tun, damit es ihm möglichst gut im Leben geht und er so selbständig wie seine Geschwister wird.
Sie haben begonnen, Zalman aus seiner autistischen Isolation zu führen. Sie lassen ihm ein CI, ein Cochlear Implantat einsetzen und fahren regelmäßig von München ins Hörzentrum Hannover zur Kontrolle. Erfolgreich. Zalman lernt immer mehr zu hören, was in der Welt vor sich geht.
Zusammen mit Zalman üben die Eltern mit ABA, Applied Behavior Analysis, einer in Deutschland noch wenig bekannten Methode der Verhaltenstherapie, Wege einer gegenseitigen Kommunikation. Der Anfang ist schwer und verlangt viel von den Eltern und Zalman. Aber auch diese Anstrengungen sind nicht vergeblich. Zalman spürt schon den Spaß, den das Miteinander macht.
Natürlich vermitteln sie Zalman auch die Werte der jüdischen Religion, deren Regeln und Traditionen sie genau beachten. Denn auch das wird ihm helfen, sich im Leben zurechtzufinden. Die Kipa jedenfalls trägt Zalman schon ganz selbstverständlich den ganzen Tag auf dem Kopf.