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Heimrad Prem & die Gruppe Spur | © Kick Film GmbH
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Dokumentarfilm | 1994-1995 | BR [de] | Kunst, Porträt | Deutschland

Hauptdaten

Projektdaten

Lauflänge28min

Kurzinhalt

Heimrad Prem war der führende Kopf der Malergruppe SPUR, die in den letzten Jahren 1958 – 65 zum einzigen Mal in der Nachkriegszeit der Bildenden Kunst in Süddeutschland zu einem Niveau von internationaler Geltung verhalf. Gefördert durch Ansger Jorn, den großen dänischen Maler aus der Tradition von COBRA, entwickelte SPUR und insbesondere Heimrad Prem einen Malstil, der sich sowohl an den weiten Kirchenräumen des bayrischen Barock orientierte als auch die naive Authentizität von Lüftlmalerei und Kinderzeichnungen zum Ausgangspunkt nahm. So verschmolzen höchste Raffinesse und ursprüngliche Naivität zu einem abstrakten Expressionismus ganz eigener und unverwechselbarer Art.

Zusätzliche Bedeutung erhält die Malerei Heimrad Prems durch die Tatsache, daß in ihr schon frühzeitig die gesellschaftliche Aufbruchstimmung der sechziger Jahre erkennbar wird, was sich nicht zuletzt in der Entwicklung einer kollektiven Kunst äußert, die an die Tradition des Expressionismus von „Brücke“ und „Blauen Reiter“ anzuknüpfen versuchte und gleichzeitig einen Weg in die internationale Moderne weisen wollte. Daß dabei das Scheitern der kollektiven Ideen eine wichtige Rolle spielt, ist weniger eine individuelle Niederlage als eine fast notwendige Konsequenz der gesellschaftlichen Verhältnisse, welche die Authentizität dieser Malerei eher noch bekräftigt.

Prem als Gründungsmitglied der Gruppe SPUR, die sich aus vier Studenten der Münchner Akademie zusammensetzt.
Anknüpfung an die Tradition und Weiterentwicklung der Moderne durch die Schaffung eines kollektiven Facettenstils. Dabei ist bezeichnenderweise Prem der erste, der ausbricht. Er ist es, der dauernd experimentiert und absichtsvoll das Experiment zum Motor der Weiterentwicklung macht. Schon hier zeigt sich seine Vielfalt und seine weitertreibende Unruhe: ein fortwährender Widerspruch von gemeinsamer Stilentwicklung und individuellem Ausbruch.

Das Ende von SPUR kündigt sich durch den unvorhersehbaren Siegeszug der amerikanischen Pop-Art an, welche die europäischen Versöhnungsversuche von Tradition und Revolution, zusammengefaßt in einer Malerei des experimentellen Ausdruckswillens wie über Nacht hinwegfegt.

(Kick Film)
Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
SprecherHans Jürgen Stockerl

Produktionsfirmen

FirmaAnmerkung
Kick Film GmbH München