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Appassionata

  • Die Sonne anschreien (Arbeitstitel)
Kurzspielfilm | 2003

    Kurzinhalt

    Der hochbegabte Jungpianist Julius zittert mit der rechten Hand, wenn er unter Druck gesetzt wird. Nun schicken ihn seine mittellosen Eltern mit großen Erwartungen auf einen teuren Meisterkurs: Julius soll den Professor überzeugen, ihn zu seinem Schüler zu machen. Dann ist seine weitere Karriere durch einen kostenlosen Platz am besten deutschen Konservatorium gesichert. Im Verlauf dieser Woche wird Julius aber nicht nur in direkte Konkurrenz zu anderen Jungpianisten gesetzt, sondern auch vom Professor unter extremen Druck gesetzt. Das treibt ihn an den Rand der Verzweiflung. Vor allem, wenn er im streng geführten Unterricht nicht mehr spielen kann, weil seine Hand zu zittern beginnt. Der Professor wird ihn sicher nie zu seinem Schüler machen, denkt er dann.
    In der Nacht vor der großen Schlussprüfung wird seine Angst vor dem Unterricht, den Erwartungen der Eltern und der Zukunft schließlich so groß, dass ihn sein Zimmergenosse Rolle nur knapp davon abhalten kann, sich vom Fenstersims zu stürzen. Rolle meint, Julius solle es lieber “wie die Sonnenblumen“ machen: “Wenn so viele Blätter in der Knospe sind, dass der Druck ins Unermessliche steigt, und wenn die Blume dem Druck nicht mehr standhalten kann, richtet sie sich auf und schreit mit ihrer weit geöffneten Blüte die Sonne an.” Und dann will er Julius animieren, mit ihm in die Nacht zu schreien. Aber Julius lächelt nur verlegen und denkt an die morgige Prüfung.
    Eigentlich ist die Prüfung keine Prüfung, sondern lediglich ein Konzert, in dem die Teilnehmer das Erlernte vortragen sollen. Aber die jungen Pianisten sind so nervös wie bei einem Sportwettkampf. Als Julius an die Reihe kommt zu spielen, reißt er sich zusammen und wirkt hochkonzentriert. Mechanisch spult er das Stück von Bach herunter, mechanisch betont er die emotionalen Stellen, wird aber dann von der Musik erfasst und mitgerissen und vergisst die Prüfungssituation und steigert sich ins immer Emotionalere, bis eine Ermahnung des Professors die Musik durchschneidet. Julius versucht, sich wieder zu fassen, aber seine Hand beginnt erneut zu zittern. Mitten im Takt rutscht er von den Tasten ab. Und dann: STILLE. Julius wird aufgefordert, weiterzuspielen, aber er schafft es nicht. Der Professor brüllt ihn an. Julius laufen die Tränen herunter. Als die Situation zu eskalieren droht, hört man plötzlich einen lauten SCHREI. Alle drehen sich um. Der sensible Rolle hat sich erhoben und schreit weiter, bis der Professor ihm droht. Aber dann stehen unerwarteterweise auch andere Jungpianisten auf und schreien. Und der Professor schafft es nicht, für Ruhe zu sorgen. Die Jungpianisten schreien sich allen Druck von der Seele. Miteinander schreien sie. Nicht gegeneinander...
    Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
    Jacob MatschenzJakob [HR]
    Helmut RühlProfessor Rimanoff [HR]
    Tristan MaternaJury-Mitglied [NR]
    Max RiemeltMarlon [NR]