2018 ist das Jubiläumsjahr der Studentenrevolution! 50 Jahre nach 1968 erzählt „Abhishek und die Heirat” (engl.: "Abhishek and the marriage") die Geschichte des Rebellen und Freigeistes Abhishek Shadruvedi, der sich stellvertretend für die junge Generation Indiens gegen die traditionellen Heiratspläne seiner Familie und für ein selbstbestimmtes Leben einsetzt. Die indische Gesellschaft ist kollektivistisch. Die Menschen versuchen zuvorderst das Wohl ihrer Gruppe zu sichern. Das Individuum ist nur Teil dieser Gemeinschaft, seine Identität basiert auf einem Platz darin. Gelingt Abhishek dieser emotionalisierende Spagat zwischen mittelalterlichen Rollenverständnissen und postmodernen Anforderungen, wobei der Film auch seine reflektierenden Innenschauen einfängt. Geschichten von indischer Zwangsheirat und „arrangierten Ehen“ wurden bisher aus weiblicher Sicht erzählt. Dass sich auch Männer unter dem Druck ihrer Familien beugen, dringt erst allmählich in die Öffentlichkeit. Am Beispiel des Protagonisten Abhishek erzählt sich eine radikale Weigerung dieser Tradition. Zwangsfrei und selbstbestimmt möchte er leben – für Indien ein noch seltener Lebensstil.