In:Joy

Notiz an: Joy. Ich mag mein Leben. Alles hat Bestand. Mama und Papa. Bruder. Ich bin zufrieden. Ich arbeite. Verdiene. Gerne. Manchmal vergesse ich. Ich finde mich gut. Schön. Vielleicht. Meine Wohnung ist wundervoll. Ich schlafe tief. Esse gesund. Mit Ausnahmen. Ich denke. Gerne. Meine Freunde. Wir passen zusammen. Alles passt. Das Licht steht mir. Musik. Ich liebe sie. Ich höre. Ich bin ich. Joy. Ich werde nicht erzählt. Mein Leben passiert. Ich spüre. Ich werde nicht heiraten. Nicht sterben. Nicht jetzt. Ok: Joy. Ok.


IN: JOY erzählt keine Geschichte im klassischen Sinn. Die zentrale Figur ist eine junge Frau Ende zwanzig, die durch keine sichtbaren Einflüsse oder Geschehnisse von außen in eine Klimax fixierte Narration gedrängt wird. Vier auf besondere Arten verknüpfte Säulen verbinden sich zu einem Geflecht aus Identifikationspotential: Individuum, Umgebung, Musik, Zeit. Die Bildsprache konzentriert die wortlose Handlung zu einem Fenster der eigenen Interpretation. ZuschauerInnen betrachten eine als normal empfundene Existenz und ergänzen durch ihre individuellen Hintergründe das Gezeigte zu ihrer persönlichen Erfahrung. Was ist Normalität? Was ist Individualität? Was ist das Ich? Das Wir? Was ist möglich? War das alles? Genieße die Zeit des Beobachtens und entscheide selbst.