Lebenslinien - Josefs Bayerwald Passion

Seine aus Norddeutschland "zuagroasten" Pateneltern erkennen sein Talent und fördern ihn. Sie vermitteln ihm ein Stipendium für die Regensburger Domspatzen. Dort erhält er eine fundierte musikalische Ausbildung. Doch er leidet schwer unter der Strenge im Internat. Als sich schließlich Knoten in seinen Stimmbändern bilden, muss er die geplante Sängerkarriere aufgeben.
Nach der Mittleren Reife macht er eine landwirtschaftliche Ausbildung. Immer wieder zieht es ihn zur Musik: In der Freizeit spielt er Geige in mehreren niederbayerischen Volksmusikgruppen. Und während seines Wehrdienstes bei der Marine findet er sofort den Weg in den Matrosenchor.
Später arbeitet Josef für einen großen Schlachtereibetrieb. Er bekommt ein schnelles Dienstauto, mit dem er in ganz Deutschland herumfährt, um Kälber und Ferkel zu taxieren. Er verdient gut, und doch scheint ihm etwas zu fehlen.
Als er eines Tages seinen Bruder Georg in Köln besucht, lernt er dort die Tanz-Szene kennen - und findet, was er immer gesucht hat: seine eigene tänzerische Ausdrucksform! Er wirft seinen Job hin. Der Körper des 25-Jährigen ist fast damit überfordert, doch mit eiserner Disziplin wird Josef ein guter Tänzer und Choreograf. Bald kombiniert er modernen Tanz mit den Motiven und der Musik seiner Heimat: Die "Bayerwald-Passion" entsteht, sein bekanntestes Tanzstück. Das gefällt sogar seinen Eltern, und alles könnte gut sein. Doch es kommt anders.