Szenenwechsel: Eine offene Stadt am Rhein. Die Achtziger, eng und wild zugleich. Galeristen, die sich aus Stuttgart, Berlin, Hamburg kommend in Köln ansiedeln und Künstler, die folgen. Unter ihnen eine Horde junger Männer, die ein Lebensgefühl entstehen lassen, das bis heute den Ruf der Stadt als Zentrum der Gegenwartskunst prägt. Werner Büttner, Albert und Markus Oehlen, Georg Herold, Günther Förg, Hubert Kiecol – und mitten unter ihnen, im Zentrum: Martin Kippenberger, der die Stadt als Bühne für sich entdeckt, sie zum Ort seiner Kunst macht und die Kunst zum Ort des Lebens, bis alles untrennbar verbunden ist: Das Leben, die Kunst, die Stadt. Kippenberger, der jeden Tag ein Kunstwerk schafft und jeden Tag ein anderes zerstört, der im Hotel Chelsea mit seiner Kunst für Kost und Logis bezahlt und die Cafés der Stadt für einige Jahre zu seinem Wohnzimmer macht. Dort hält er Hof, trinkt, produziert und provoziert, bis das gnadenlose Zelebrieren seiner Selbst und seiner Kunst im ewigen Hallraum des Sozialen in Boshaftigkeit und Terror umschlagen. Etwas von diesem Kippenberger wirkt bis heute nach im Lebensgefühl dieser Stadt.