Als Kafka in Memphis starb

Sommernachtsstimmung. Eine verlassene Tankstelle im Nirgendwo. Hier treffen sich Lola und Artur, zwei Reisende, zwei Unbekannte. Nach langer Warterei schafft Artur es endlich einen Wagen anzuhalten, der ihn in die nächste Stadt mitnehmen kann. Lola will unbedingt mitfahren, doch im Wagen ist entweder Platz für sie oder für Arturs riesigen Koffer. Die beiden stehen vor einer schwierigen Entscheidung.
Rückblende.

In parallel erzählten Geschichten kommen die zwei auf der Durchreise in einem Dorf in der süddeutschen Provinz an. Lola ist eine junge Journalistin, die in der Gegend eine Reportage machen soll. Sie trifft hier den alten Mortimer, der in seinem bis unter die Decke mit Koffern vollgestopftem Appartement sitzt und auf seine Frau wartet. Artur, der gerade mit all seinen Habseligkeiten umzieht, ist beim Trampen eingeschlafen und im falschen Ort ausgestiegen. Er will in einem American Diner nach dem Weg fragen und gerät an die verlebte quirlige Bardame Eleanor. Die beiden Alten waren vor langer, langer Zeit ein Paar und erzählen ihnen aus völlig verschiedenen Blickwinkeln von ihrem gemeinsamen Traum nach Memphis/Tennessee auszuwandern.
Am Ende dieses Tages an der alten Tankstelle haben Artur und Lola nur noch ein Ziel: Endlich hier weg kommen! Lola liegt auf Arturs riesigem Koffer und will ihm und seinem Gepäck den Platz im Wagen nicht überlassen. Es entfacht ein Streit über Gehen oder Bleiben, Gewissheit und Ungewissheit. „Wohin willst du eigentlich?“, fragt sie. Artur weiß es nicht wirklich. „Und woher willst du wissen, dass du die Sachen dort brauchst?“ Sie werden sich darüber bewusst, dass alles besser ist als gestrandet zu sein. Doch werden sie den nächsten Schritt in die Ungewissheit gemeinsam wagen?