Myanmar Goes DemoCrazy
ein Dokumentarfilm über fünf burmesische Menschen in einem Land, das seine Freiheit noch sucht.
von Daniel Grendel
„We don´t have any grudge, we don´t want revenge, we just don´t want any more lies.” sagt Skin, der einzige Skinhead unter den 70 Punks Yangons. Die Luft ist feucht und stickig, im Hintergrund hört man den unaufhörlichen Strom der Stadt, er schaut auf, nickt, und für den Bruchteil einer Sekunde fühlt man seine Trauer. Trauer über ein verlorenes Leben...
Dieses Jahr, am 8. November, finden erneut Wahlen in Myanmar statt. Ein Leben jenseits von politischer Repression, Korruption und Armut, geschaffen durch die 6o-jährige Militärdiktatur, scheint greifbar. Die vermeintlich demokratischen Wahlen von 2010 waren eine politische Farce. Lediglich 46 Plätze der insgesamt 1154 in den verschiedenen Abgeordnetenhäusern wurden an die demokratische Partei NLD abgetreten. Diese Entwicklung hatte nahezu keinen Einfluß auf die politische Struktur.
Der Film lässt den Zuschauer in die Ängste und unerfüllten Wünsche, aber auch in die unbändige Lebensfreude und die Hoffnung der fünf Protagonisten eintauchen. So entsteht ein intimes Portrait über das Leben in einem "noch" zutiefst undemokratischen Land.