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    Kurzinhalt

    Hans-Georg Wagner war ein Mann mit zwei Identitäten. Als Günther Reinemer gehörte er im Zweiten Weltkrieg zu einer Totenkopf-Dimension, die das Konzentrationslager Treblinka bewachte. Dort war er an der Hinrichtung von mehr als 100 Juden beteiligt. Nach dem Kriege wurde aus dem KZ-Schergen Reinemer der Halbjude Hans-Georg Wagner. Der amerikanische Geheimdienst hatte ihm die neue Identität verschafft, damit er gemeinsam mit anderen SS-Männern untergetauchte Nazis für die Amerikaner ausfindig machte. Reinemer alias Wagner brach alle Kontakte zu seiner Vergangenheit ab, auch zu seiner Ehefrau und zu seinen beiden Kindern. Er arbeitete in den 50er Jahren weiter für die CIA, diesmal als Spion in der DDR. Ende der 60er Jahre lernte er die polnische Jüdin Rosa J. aus Krakau kennen, deren Familie größtenteils in Auschwitz umgekommen war. 1973 siedelte Wagner zu ihr nach Venezuela um, wurde aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde und knüpfte dort geschäftliche Kontakte. Als Wagner versuchte, eine venezuelanische Rüstungsfirma übers Ohr zu hauen, geriet er ins Visier der Geheimpolizei sowie deutscher Privatermittler, die seine Vergangenheit unter die Lupe nahmen. Bei einem Verhör in Caracas begann Wagner alias Reinemer zur großen Überraschung der Ermittler, nicht nur über seine krummen Geschäfte zu reden, sondern auch über seine SS-Vergangenheit in Treblinka und seine Arbeit für die CIA. Einen Tag nach seinem Geständnis, am 30. August 1988, starb Hans-Georg Wagner, vermutlich von eigener Hand, und liegt seitdem auf dem jüdischen Friedhof in Caracas begraben. Egmont R. Koch hat das Leben des "falschen Juden" nachgezeichnet, hat mit Weggefährten, Geschäftspartnern und Kindern Wagners gesprochen, die bis heute nichts von seinem Doppelleben ahnten. Schließlich gelang es ihm, Wagners jüdische Witwe Rosa J. in Caracas zu interviewen. "Warum sollte ich Verdacht schöpfen, dass er kein Jude ist?" fragt sie, er habe sich als "guter Jude" getarnt, das sei "wohl alles nur Maske" gewesen. Im Mittelpunkt des Films steht die szenische Rekonstruktion des Verhörs Wagners in Caracas, in dem er seine Lebensbeichte ablegt. Wie ein "Chamäleon" passte sich Wagner den jeweiligen Situationen in seinem Leben an. Und so konnte der Judenmörder Reinemer wohl auch problemlos mit Hilfe der CIA in die Rolle des Halbjuden Hans-Georg Wagner schlüpfen.
    Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
    Klaus LehmannMatschke [HR]
    TätigkeitNameAnmerkung
    RegisseurEgmont R. Koch

    Produktionsfirmen

    FirmaAnmerkung
    WDR - Westdeutscher Rundfunk [de]