Der Film „Trabanten“ erzählt in Momentaufnahmen von den Lebensgeschichten und Lebensräumen dreier Frauen aus zwei Generationen, von deren Erinnerungen, Einschätzungen und Zeiten. Die Einblicke in die Leben sind kurz und ausschnitthaft, ähnlich wie der Blick in das Fenster eines Nachbarn. Gedanklicher Ausgangspunkt und Drehort ist die "Unité d'Habitation" Typ Berlin, die 1958 als zukunftsweisendes Bauvorhaben fertig gestellt und bezogen wurde.
Über 50 Jahre werden die drei Hauptfiguren verfolgt, die mit ihrer Zerrissenheit zwischen den normativen Ansprüchen von Außen, dem eigenen Weltbild und ihren manchmal widersprüchlichen Wünschen und Handlungen kämpfen. Allegorische Bilder von Auflösungen, Ambivalenzen, Freiheiten, kleinen Fluchten und Backlashs der Nachkriegsjahrzehnte ziehen in der Kulisse des modernistischen Bauens vorbei. Die Protagonistinnen brechen von den standardisierten Wohnungen aus in ungesicherte Räume auf.
In den halböffentlichen Räumen der Wohnmaschine zitiert ein Chor im Anzug Zeitungstexte, die eine mediale Vermittlung von Zeitgeschichte und propagierte (Frauen-) Bilder spiegeln.