MEIN TRAUM oder DIE EINSAMKEIT IST NIE ALLEIN ist ein bildgewaltiger Ausflug in die Abgründe der Seele, ist eine revuehafte Auseinandersetzung mit den Kräften des Be- und Unbewussten und der Einsamkeit seiner im Leben verlorenen Protagonisten, in Szene gesetzt als buntes Potpourri unserer Medienlandschaft. Vom Stummfilm bis zur Talkshow, vom Computerspiel bis zum Bildungsfernsehen – mit einem kritischen Augenzwinkern führt Roland Reber den MANN nicht nur durch seine Gedanken, sondern den Zuschauer auch durch unsere massenmediale Unterhaltungskultur.
Der MANN (Wolfgang Seidenberg) flieht vor den ewigen Wiederholungen seines Lebens, den in ihn gesetzten Erwartungen, dem Eingebundensein in Fremd- und Selbst – Zwängen. Auf einem stillgelegten Fabrikgelände trifft er auf GODOT (Mira Gittner), die im Abfall der Stadt Zeichen in den weggeworfenen Dingen des Lebens sucht. Zusammen mit GODOT begibt sich der MANN auf eine Reise durch die Nacht, den Abfall des Lebens und dem Müll in seinem Kopf.
Ausgebrochen aus seinem routiniert-eintönigem Alltag gibt sich der MANN seinen Gedanken hin, kehrt sein Innerstes nach außen und lässt in dieser Nacht sein Leben Revue passieren, zappt in teils bedrückend realen, teils surrealen Bildern voller Komik durch sein Leben wie durch die Programme unserer Medienlandschaft – die Show des Lebens.
Anmerkung des Regisseurs:
„Es wird ja inzwischen fast jedes Thema in den Medien flachgetreten: man heiratet im Fernsehen, man kocht, sucht einen Partner, baut sein Haus um, rettet Tiere – alles wird zur multimedialen Show, alles wird inszeniert. Die aktuelle Mediensituation ist nur ein Spiegel unseres eigenen Lebens, das jeder für sich selbst inszeniert, aber halt nicht nach seinen Bedürfnissen, sondern nach dem, was für den Zuschauer bzw. die „Einschaltquote“ am wirksamsten ist. Ich mache mir erst Gedanken über eine Bedeutung, wenn der Film im Kino läuft und ich mit dem Publikum diskutiere. Wenn ich von vornherein eine vorgefertigte Interpretation hätte, hieße das, dem Film und letztendlich dem Zuschauer die Vision der eigenen Gedanken zu nehmen. Ich sehe meine Art des Kinos als Abenteuer des eigenen Geistes, das zum Denken provoziert.“ (Roland Reber)