Leicht ist Nellys Leben schon lange nicht mehr. Von Angstattacken und Panik bestimmt, zieht sie sich immer weiter in ihre eigenen vier Wände zurück. Ein Alltag zwischen Traum und Realität und der sich ihr aufdrängenden Frage: Gibt es vielleicht doch so etwas wie einen Resetbutton fürs Gehirn?
In Svenja Heinrichs Adaption ist es die von Angstzuständen geplagte Nelly, die sich aus der Außenwelt zurückgezogen in ihrem Zimmer ein eigenes System aus Routinen erschaffen hat. Doch dann beginnt für sie eine Reise durch ihre Träume, tiefer in ihr eigenes Unbewusstes. Im Kern angekommen, wird sie in Form des Imbissverkäufers Mervan mit ihren dunkelsten Gedanken konfrontiert. Durch diese Selbstbegegnung wird Nelly klar: Sie muss ihre Schwächen akzeptieren und lernen, sich selbst anzunehmen.
Mit "Der Traum eines lächerlichen Menschen" hat Svenja Heinrichs einen Film voller Momente der Irritation und Orientierungslosigkeit geschaffen. Grundlage des Kurzfilms ist Fjodor Dostojewskis gleichnamige fantastische Erzählung aus dem Jahr 1877. In dieser will der von allen verachtete Protagonist aus lauter Gleichgültigkeit der Welt und sich selbst gegenüber Suizid begehen, hat dazu aber letztlich nicht die Kraft. Daraufhin schläft er ein und träumt, zu einem unbekannten Planeten zu fliegen.
(3sat)