Wie kann man mit dem Schmerz fertig werden, den der frühe Tod eines Kindes bedeutet? Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner erzählen in „Vom Atmen unter Wasser“, wie die Trauer eine Familie aushöhlt und ein Sohn Verantwortung übernimmt, zu der seine Eltern nicht mehr fähig sind. Vor einem Jahr wurde die sechzehnjährige Tochter von Anne und Jo Bergmann ermordet. Nach einem Selbstmordversuch von Anne bittet Jo seinen Sohn Simon, das Medizinstudium zu unterbrechen und wieder zu Hause einzuziehen, um Anne Halt zu geben.
Simon fällt es schwer, diese Aufgabe zu übernehmen. Er litt stets darunter, dass seine jüngere Schwester ihm vorgezogen wurde. Trotzdem lässt er sich überreden. Wieder daheim erlebt er, wie verschieden seine Eltern mit der Trauer umgehen und wie weit sie sich dabei voneinander entfernt haben. Statt weiter passiv zu bleiben, sucht er nach Wegen, seine tief in ihren Schmerz eingekapselte Mutter zu erreichen und sich für den Zusammenhalt der Familie einzusetzen.
(Quelle: SWR - Debüt im Dritten)