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Kurzinhalt

Viele Kleinstaaten und aufblühende Städte mit regem Handel und Gewerbe prägten das Bild in Mitteldeutschland vor 500 Jahren. Unterschiedlichste Maße und Gewichte stellten hohe Anforderungen an die Arbeit der Zoll- und Finanzverwaltungen der kleinen Länder und Handelsstädte. Da bedurfte es vieler Finanzbeamter und vor allem eines Rechenmeisters, der seine Kunst an das Volk weitergeben konnte. Männer wie Adam Ries wurden in der europäischen Waidhandels- und Universitätsstadt Erfurt und im Silberbergbauzentrum Annaberg mit offenen Armen empfangen.

Der Film begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Hautnah an den Stätten seines Wirkens und sinnlich nacherlebbar durch die szenische Gestaltung. Zunächst geht es ins fränkische Staffelstein, wo Adam Ries 1492 als Sohn eines Müllers zur Welt kam und frühzeitig auf Wanderschaft ging. In Erfurt verbrachte er von 1518 bis 1523 seine kreativsten Jahre. Mit 26 Jahren gründete er seine erste Rechenschule. Unterstützt von Luthers Leibarzt Professor Stortz veröffentlichte er hier seine ersten beiden Rechenbücher. "Rechnung auff der linihen" (1518) und "Rechnung auf der linihen und federn" (1522). Während sich das erste noch mit dem Linienrechnen - dem so genannten Abakus-Rechnen - beschäftigt, ist der Vorzug des zweiten das schriftliche Rechnen mit indischen Zahlen. Es wurde zum Bestseller und sorgte für die Verbreitung der heutigen Zahlen und der schriftlichen Rechenmethoden in Deutschland. "Practica", das dritte Rechenbuch, war schon in Teilen konzipiert, als Ries 1523 in das erzgebirgische Annaberg zog. Hier trug er mit seinen praktikablen Rechenkünsten zur Blüte der Silberbergwerksstadt bei.

Ein unbekannter Autor schrieb vor 250 Jahren diese Verse über Adam Ries:

"...Er lehrte uns die Zahlen kennen
vermehren und in Teile trennen,
verringern und ohn, viel Bemühn
in eine Summe richtig ziehn.

So hat mein Riese sich erhoben,
er schrieb vom Rechnen, erzgelehrt.
Was hab ich nötig, ihn zu loben,
da ihn die Welt schon längst verehrt..."

Der Film lässt die mathematischen Berechnungen des "Kurfürstlich Sächsischen Hofarithmeticus" lebendig werden - von der Einfahrt ins Bergwerk bis zur Münzprägung im Frohnauer Hammer, vom Gießen des Silberbarrens bis zum Besuch des Bergaltars in der St. Annenkirche. Die Verdienste des Rechenmeisters werden in den Kontext der großen Erfindungen jener Zeit gestellt wie Gutenbergs Druck mit beweglichen Lettern oder Luthers Bibelübersetzung.

Ein Beitrag des MDR FERNSEHENS zum Adam-Ries-Jahr 2002.

Schauspieler*inRollenameSynchronschauspieler*in / Sprecher*inSynchron
Matthias WindeAdam Ries [HR]
TätigkeitNameAnmerkung
Kameramann/DoPRobert Hansch
ProduktionsleiterTorsten Dunkel
1.Aufnahmeleiter + Set-AL
1.Aufnahmeleiter + Set-AL
RegisseurinAnne Wiesigel
FilmeditorTorsten Archut
RedakteurWerner Thonke