Joseph kehrt von der Front des Ersten Weltkrieges zurück und findet heraus, dass seine Frau Dorothea und sein jüngerer Bruder Raimund in der Zwischen zeit ein Verhältnis hatten und seine Frau ein Kind gebären wird. Er weiß, dass das Kind nicht sein eigenes sein kann, entschließt sich aber, sein Wissen darüber für sich zu behalten, um nicht zu riskieren, seine Frau zu verlieren. Sieben Jahre lang zieht er das Kind als sein eigenes groß, die Ehe zu seiner Frau jedoch zerrüttet nach und nach unter dem Schweigen und den gelebten Lügen. Auch Dorothea erkrankt unter der Last und hört schließlich ganz auf zu sprechen.
Der Film beginnt, als Joseph erkennt, dass Dorotheas sicherer Tod bevor steht. Kein Wort der Aussöhnung, keine Klärung. Doch in Joseph regt sich das Verlangen, nun endlich die Wahrheit über sie und Raimund zu erfahren, bevor es zu spät ist. Es kommt zur Auseinandersetzung der Brüder und Schicht um Schicht tragen sich Lügen und Wahrheiten ab und holen seit den Kindertagen lang vergessene Gefühle ans Tageslicht. Aus der Distanz des Schweigens entsteht durch die Aussprache eine zaghafte Annäherung der beiden Brüder. Doch manche Wahrheiten haben einen hohen Preis, den zu zahlen sie vielleicht noch nicht bereit sind.