Anton Müller, genannt Toni, ist seit über 30 Jahren der Spiritus Rector des Rosenheimer Theaterbetriebes. Anspruchsvolles Theater war in Rosenheim bis zu seinem Erscheinen auf der Bildfläche, das sich mit der Premiere seines ersten Stückes “Die Räuber” im Jahr 1983 datieren lässt, quasi nicht existent. Wohl mehrere Hundertschaften an ambitionierten Laien und waschechten Profi-Schauspielern sind seither seiner Obhut und Schule entwachsen, um selbst die berühmten “Bretter, die die Welt bedeuten” zu erobern, ebenso wie mehrere Theaterbühnen sich auf ihn berufen. Und obwohl das Leben für ihn keineswegs nur dauerhaften Rosenregen bereithielt, trotz mehrerer Versuche aus der bayerischen Provinz und seinem Bürgertum zu entfliehen: Dem Rosenheimer Kulturbetrieb ist er doch irgendwie bis heute erhalten geblieben. Ein wahrer Kultursegen für die traditionsbewusste Kaufmannsstadt am Inn. Bereits beim ersten Aufeinandertreffen mit Toni Müller war das Interesse von Stephan Schmuck geweckt. Und so entstand nach einiger Zeit und einer Reihe regelmäßig geführter Interviews über Toni´s Leben und Schaffen bald die Idee eines dem Protagonisten gebührend umfangreichen Dokumentarfilmes, der sich dem komplexen Theatermann auf unkonventionelle Art und Weise, eben kreativ nähert. Dabei hinterfragt Schmuck das gesamte Lebenswerk des Regiealtmeisters und Theaterpädagogen, für den er sich selbst vordergründig hält. Dabei geht es jedoch nicht bloß um eine umfangreiche Reflexion von Müllers eigenem Leben und Gesamtwerk sondern vielmehr das Leben selbst, das sich in dieser Dokumentation und den darin verwobenen Lebensgeschichten in all seinen Facetten widerspiegelt. Gegliedert wird die Dokumentation durch beeindruckend gefilmte Theaterszenen, in denen die Schützlinge des Künstlers selbst ausgewählte Texte als eigens entstandene Figuren wiedergeben. Inszeniert von Toni Müller. Auf keine Weise könnte die spezielle Lebensphilosophie des Theatermachers besser vermittelt werden, mal klar und deutlich, mal unscharf und offen für viele Interpretationen, mal knallhart, mal zärtlich aber dabei stets spannend und berührend. (http://victor-film.de/#!/die-regenbogensuche)