Wie das Silberfischchen fliegen lernte (DVD)

Fünf Geschichten aus dem Leben kleiner Tiere

Die fünf Kurzfilme auf der DVD „Wie das Silberfischchen fliegen lernte“ erzählen vom Überlebenskampf, der Fortpflanzung und den Lebensräumen kleiner und kleinster Lebensformen und entführen unser Publikum in den Mikrokosmos, der uns umgibt. Unter anderen treten auf: Bücherskorpione, Silberfischchen, Bettwanzen, Wasserflöhe und Ruderwanzen.

Die einzelnen Filme der DVD:

Die Jagd des Bücherskorpions
Auch ein altes Buch kann als Lebensraum für kleine Gliederfüßler dienen. Der Film stellt zwei spektakuläre Winzlinge vor, die seit über zwei Jahrtausenden in Schriftrollen und Büchern zuhause sind: Bücherläuse und Bücherskorpione. Es wird gezeigt, wie der weitgehend blinde Bücherskorpion seine Beute orten kann und wie er sie von Artgenossen unterscheidet.

Wie das Silberfischchen fliegen lernte
Hinter dem poetischen Titel verbirgt sich die Ansicht heutiger Zoologen, dass nahe Verwandte unserer heutigen Silberfischchen vor 400 Millionen Jahren mit ihren beißenden Kiefern die ersten Gefäßpflanzen als Nahrungsquelle und Lebensraum eroberten und als Gleitflieger zu den Vorfahren aller geflügelter Insekten wurden. Nach Betrachtung des Films sieht man die in Nahaufnahme in allen Farben schillernden Silberfischchen mit anderen Augen.

Der Stich der Bettwanze
Bettwanzen sind zwar gefürchtete und überaus lästige Parasiten, ihr Paarungsverhalten jedoch bietet Stoff für eine der faszinierendsten Geschichten über die Fortpflanzungsbiologie der Tiere. Bei der Paarung stechen die Männchen ihr Kopulationsorgan direkt in den Bauch der Weibchen anstatt es in deren Geschlechtsöffnung einzuführen. Der Film erklärt, warum es für die Männchen von Vorteil war, ihr Paarungsverhalten derart abzuändern und wie die Weibchen mit dieser rabiaten Sexualpraktik umgehen.

Wasserflöhe in der Pfütze
Für Wasserflöhe ist eine Pfütze ein See. Was machen sie eigentlich, wenn das Wasser verdunstet ist? –Die Antwort haben wir gefilmt und uns damit zum ersten Mal mit der Mikroskopkamera einem Unterwasserthema gestellt. Schauplatz ist eine ständig entstehende und wieder verschwindende Pfütze in einer eiszeitlichen Abflussrinne in einem Berliner Stadtpark, in der die Wasserflöhe nur dank ihres komplexen Lebenszyklus überleben können.

Ruderwanzen
Unser zweiter Unterwasserfilm führt uns in die märchenhaft anmutende Welt am Grund eines Teichs, ebenfalls in einer Parkanlage. Hier stöbern die allgegenwärtigen Ruderwanzen nach Beute und legen ihre Eier ab. Der Film zeigt, wie ein Insekt, obwohl unter Wasser, weiterhin Luft atmen kann. Außerdem sind zu sehen: Der Schlupf einer Ruderwanze aus dem Ei, Junge Ruderwanzen beim Aussaugen von Algenfäden, eine Ruderwanze, die von der Wasseroberfläche abfliegt.

Bonusfilm: Leben zwischen den Zeilen
Das Filmmaterial, aus dem wir „Die Jagd des Bücherskorpions“ geschnitten haben, stammt aus der Arbeit an unserem preisgekrönten Kurzfilm „Leben zwischen den Zeilen“. Hier haben wir zum ersten Mal die Ästhetik der extremen Nahaufnahme mit einer kleinen Rahmenhandlung in einem no comment-Kurzfilm kombiniert. Die dramatische Handlung auf den Buchseiten wird einzig durch Bildschnitt, teilweise bewegte Mikroskopkamera und aufwendiges Sounddesign erzählt. Nur im Prolog darf ein Sprecher den griechischen Zeilen aus Aristoteles’ Tierkunde eine deutsche Stimme geben.
Auszeichnungen für „Leben zwischen den Zeilen“:

GREEN SCREEN Naturfilmfestival Eckernförde (2010): Bester Kurzfilm und bester Kurzfilm Kids (beides Puplikumspreise)
DEUTSCHE FILM- UND MEDIENBEWERTUNG, Wiesbaden (2010): Prädikat „wertvoll“, „Kurzfilm des Monats November 2010“.